Café Touba – auf Augenhöhe mit Afrika
Für das Projekt „Café Touba“ hat sich die ev. Kirchengemeinde Prien mit dem Verein Vision Yamalé zusammengeschlossen, um ein Veranstaltungsformat zu kreieren, das einen Dialograum schafft zu den Themen Migration, Integration, Entwicklungshilfe, wirtschaftliche Zusammenarbeit und kultureller Austausch.
Der Verein Vision Yamalé hat sich gegründet, als unsere afrikanischen Freunde, die mit der Flüchtlingswelle im Jahr 2015 zu uns gekommen waren, von Abschiebung bedroht wurden. Mit viel Bürgerengagement wurden Lösungsansätze für das Dilemma erarbeitet und Unterstützung für eine Rückkehr in Würde geleistet. Aus Flüchtlingen wurden Unternehmer, die Innovation in ihr Heimatland brachten und Arbeitsplätze schafften. Aus dieser Arbeit mit unseren afrikanischen Freunden haben wir viel gelernt. Inzwischen hat sich der Verein entschieden, eine klare Wertebasis für die wirtschaftlichen Projekte einzuziehen, an der sich alle orientieren können. Wir sind auf die afrikanische UBUNTU-Philosophie gestoßen, deren Leitsatz „I am because you are“ die menschliche Verbundenheit betont. Als Menschheitsfamilie stehen wir aktuell vielen Herausforderungen gegenüber, die wir nur im Dialog gemeinsam lösen können. In diesem Geiste werden unsere Begegnungen stattfinden.
Das Café Touba ist ein Pop-Up Café, das regelmäßig im Gemeindehaus in Prien die Türen öffnet, aber auch als Veranstaltungsformat auf Reisen geht und angefordert werden kann, wo Afrika-Themen relevant sind. Der senegalesische Café Touba steht für die Befreiung aus toxischen Abhängigkeiten und für Kreativität und Selbstermächtigung. Er wird im Senegal an vielen Straßenecken verkauft und wurde als Alternative zum Nescafé angeboten. Nestle hatte im Senegal den Kaffeemarkt nahezu für sich monopolisiert. Der Café Touba ist mit dem afrikanischen Selim Pfeffer gewürzt und hat einen ganz eigenen feurig-würzigen Geschmack. In unserem Dialog-Café setzen wir also sinnliche Komponenten ein. Wir bringen afrikanische Spezialitäten zum Probieren mit und es wird auch gemeinsam musiziert. Traditionell sind in vielen afrikanischen Kulturen bei Dorfversammlungen auch Musiker anwesend, die die Gespräche begleiten. Die Ideen, die aus unseren Begegnungen entstehen, werden festgehalten und weiterentwickelt. Initiativen können gegründet werden, die in den kirchlichen oder den Vereinsrahmen eingebunden werden können.
Teil des Projektes ist auch eine Fahrradtour unter dem Titel „Back to the roots“ von Prien am Chiemsee in die Heimat der Projektleiterin: Wanfried im Werratal in Nordhessen. Auf dem Weg halten wir in den ev. Gemeinden an und bauen das Café Touba auf. Wir setzen uns im Dialog mit dem Thema Heimat und Fremde auseinander. Das Projekt soll sehr lebendig werden und auch in den Medien präsent sein. Es kann überall angedockt werden, wo es um Themen mit Afrika geht und um ein faires Miteinander.
Kontakt: Helke Fussel, h.fussell@vision-yamale.de
Weitere Infos: www.vision-yamale.de
83209 Prien am Chiemsee Deutschland